Anlässlich der Verleihung des diesjährigen Sacharow-Menschenrechtspreises durch das Europäische Parlament am 12. Dezember 2018 an Oleg Sentsov, zeigt ADA in Kooperation mit dem LET'S CEE Film Festival am 05.12.2018 den Dokumentarfilm „The Trial: The State of Russia vs Oleg Sentsov“ (Estland, Polen, Tschechien 2017) von Askold Kurov. Der Film wird in Originalsprache mit englischen Untertiteln gezeigt.
Anschließend findet eine Diskussion mit Dr. Rubina Möhring, der Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich, statt. Moderation: Jenny Gand (ADA) & Magdalena Zelasko (LET´S CEE Film Festival).
Um Anmeldung unter assistenz@ada-directors.com wird gebeten.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit
Hintergrund:
Im Jahre 2015 wurde der ukrainische Filmemacher und Maidan-Aktivist Oleg Sentsov von einem Gericht in Rostow am Don wegen angeblicher terroristischer Aktivitäten zu 20 Jahren Lagerhaft verurteilt. Von Mai bis Anfang Oktober 2018 war Sentsov im Hungerstreik, um gegen die Inhaftierung von weiteren ukrainischen Staatsangehörigen in russischen Gefängnissen zu protestieren. Diesen beendete er aber nach 144 Tagen. Er habe verhindern wollen, dass er zwangsernährt werde, hatte der Regisseur angegeben. Der Filmemacher Askold Kurov zeichnet in seinem Film den politischen Schauprozess nach.
EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani sagte in Straßburg zur Begründung: „Das Europäische Parlament möchte seine Solidarität mit ihm und seinen Anliegen bekunden. Wir fordern seine unmittelbare Freilassung.“
In einem Gerichtssaal in Rostow am Don im August 2015: Ein Mann blickt durch die Gitterstäbe eines Käfigs. Seine Augen signalisieren, dass seine Nerven zum Zerreißen gespannt sind. Heute wird er das Urteil erfahren, dem er sich beugen soll: 20 Jahre Haft wegen Terrorismus, abzusitzen in Sibirien. Der Mann ist Oleg Sentsov, Filmregisseur, geboren im ukrainischen Simferopol, und Maidan-Aktivist. Die Anklage: Als Kopf einer rechten antirussischen Terrorbewegung soll er Anschläge auf Brücken, Stromleitungen und ein Lenin-Denkmal geplant haben. Sentsov verteidigt sich, mutig und unerschrocken. Dem harten Urteil begegnet er mit einem klaren Dementi, mit einer Anklage gegen die Kläger selbst. Regisseur Askold Kurov fragt nach der Wahrheit hinter dem politischen Schauprozess. Wurden die Belastungszeugen unter Druck gesetzt? Welche Auswirkungen hatten Untersuchungshaft und Prozess auf den Beschuldigten und dessen Familie? Zugleich hält sein Dokumentarfilm die Solidarität fest, die Sentsov durch prominente Filmemacher wie Agnieszka Holland, Wim Wenders, Ken Loach, Mike Leigh und Pedro Almodóvar erfuhr. Und durch die Europäische Filmakademie, die sich zum Auftakt ihres 30. Jubiläums erneut für die Freilassung von Oleg Sentsov einsetzte.
Hier geht´s zum Trailer.
Regie & Drehbuch: Askold Kurov
Genre: Dokumentarfilm
Land: Estland, Polen, Tschechien
Jahr: 2017
Sprache: Russisch, Ukrainisch, Englisch mit engl. UT
Spielzeit: 70 Min.
Weiterführende Links:
- Petition der österreichischen Film- und Fernsehregisseur*innen (07.12.2018)
- Hintergründe zu Oleg Senzows Verhaftung (10.12.2018)
- Amnesty International / Österreich (aktuell)
- Amnesty International (Juli 2018)
- PEN Zentrum Deutschland (Mai 2018)
- LET`S CEE Film Festival (April 2018)
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